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Urologie

Roboterassistierte Urologie

Das Roboter-Operationssystem "da Vinci Xi"

Das "da Vinci Xi"-Roboter-Operationssystem steht für die modernste medizinische und technische Entwicklung in der minimalinvasisen OP-Technik. Mit Hilfe einer dreidimensionalen hochauflösenden Kamera können schonende Bauchspiegelungsoperationen (Laparoskopien) mit höchster Präzision vorgenommen werden.

Dabei ist der Begriff "Roboter" zunächst irreführend, da die ausführenden Chirurgen weiterhin den OP-Roboter steuern und dieser niemals selbstständig arbeitet.

Genutzt wird der OP-Roboter von den Universitätskliniken für Urologie, für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie und Proktologie, sowie von der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.

Mit der "Xi"-Version verfügt die Klinik über die neueste Gerätegeneration.

Weniger Schnitte und Schmerzen

Ähnlich wie bei der herkömmlichen Laparoskopie werden bei der "da Vinci"-Operationsmethode die Instrumente über kleinste Zugänge in den Bauchraum geführt. Patientinnen und Patienten profitieren spürbar von dieser OP-Technik, weil sie eine noch geringere und schonendere Schnittführung ermöglicht als die herkömmlichen minimalinvasiven Eingriffe.

Der da Vinci Xi besteht aus drei Komponenten: Der Patientenwagen steht direkt neben dem Operationstisch und führt die gewünschten Bewegungen des Operateurs in direkter Übersetzung am Patienten aus. Über eine Arztkonsole, die zweite Komponente, hat der Operateur die vollständige Kontrolle über die Gelenkinstrumente am Patientenwagen. Die insgesamt vier Arme des OP-Roboters tragen drei Instrumente und eine bildgebende Komponente. Mit Hilfe der Arztkonsole sieht der Operateur ein dreidimensionales Abbild des Körperinneren und bekommt so eine realistische räumliche Wahrnehmung mit optimaler Tiefeneinschätzung. Die Instrumente des Patientenwagens arbeiten angelehnt an die natürlichen Bewegungen eines Chirurgen, sie sind abwinkelbar und bewegen sich in sieben Freiheitsgraden und sind insoweit effizienter als die tatsächlichen natürlichen Bewegungen, als dass sie zitternde und ruckartige Bewegungen des Chirurgen (welche bei jedem Menschen vorhanden sind) ausgleichen können und insgesamt einen größeren Bewegungsradius als menschliche Hände abdecken.

Die dritte Komponente verbindet den Patientenwagen mit der Arztkonsole: der Videosystemwagen. Er ermöglicht die Kommunikation zwischen den da Vinci-Systemkomponenten. Ebenso verfügt er über ein großes HD-Display, das Live-Bilder der Operation für alle Anwesenden im OP überträgt.

Welche Operationen werden mit dem da Vinci Xi in der Urologie durchgeführt?

Wenn bei Ihnen eine radikale Entfernung der Prostata wegen eines Tumors notwendig ist, so sind folgende drei Ergebnisse von übergeordneter Priorität:

  1. Onkologische Sicherheit: Der Tumor wird so komplett wie möglich entfernt.
  2. Kontinenz: Die Fähigkeiten, den Urin zu halten durch langstreckige Schonung des willkürlichen Schließmuskels.
  3. Potenz: Der Erhalt der Erektionsfähigkeit hängt im hohen Grade von der Ausbreitung des Tumors ab. Wächst der Tumor in das Nervengewebe ein, so wird dieses mitentfernt. Um so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich vom gesunden Gewebe zu entfernen, wird in der Universitätsklinik für Urologie während der Operation ein sog. Schnellschnitt durchgeführt. Aus dem den Nerven anliegenden Prostatagewebe wird während der OP ein Teil zu unserer Pathologie geschickt, die innerhalb kürzester Zeit und während der Operation eine Auskunft über das Ausmaß des Tumors geben können.
  • Komplette Entfernung der Niere und ggf. Harnleiter
  • Nierenteilresektion

Vor allem bei Niereneingriffen ist eine mininalinvasive Operation mit dem OP Roboter vorteilhaft, da durch den Zugangsweg große Schnitte im Bereich der Flanke und Rippen vermieden werden können.

Rekonstruktion des Übergangs zwischen dem Hohlsystem der Niere in den ableitenden Harnleiter (Nierenbeckenplastik).

Bei Veränderungen (Narben, Reflux) der Einmündung des Harnleiters in die Harnblase kann es notwendig sein, dass der Harnleiter neu in die Harnblase implantiert werden muss.

Ultima Ratio kann in seltenen Fällen die komplette Entferung der Harnblase sein. Sollte dies notwendig sein, kann eine Dünndarmblase oder Ileum Conduit, ein Dünndarm-Stoma zur Urinabführung, gebildet werden.

Die Therapie von Hodentumoren kann die Entfernung von Lymphknoten entlang der Körperhauptschlagader (Aorta) und der unteren Hohlvene (V. cava) im hinteren Bauchraum (Retroperitoneum) erfordern. Der Eingriff erfolgt in der Regel über einen Bauchschnitt, kann aber in bestimmten Fällen auch minimalinvasiv durchgeführt werden.

Vorteile der roboterassistierten Chirurgie

  • schonende und hochpräzise minimalinvasive Operationen
  • geringste Wundheilungsstörungen
  • geringerer Blutverlust
  • geringere Schmerzen
  • geringerer Schmerzmittelverbrauch
  • schnellere Rekonvaleszenz und verkürzter Krankenhausaufenthalt
  • geringeres Infektionsrisiko