Universitätsmedizin

Universitätsmedizin

Forschung und Lehre

Aufgrund ihrer Verbindung von Forschung, Lehre und Krankenversorgung werden in Universitätskliniken auch seltene und schwerste Erkrankungen nach dem neuesten Stand der Medizin behandelt. Die dafür zu erbringenden diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen sind aufwendig und benötigen oft eine leistungsfähige Infrastruktur sowie eine fächerübergreifende Zusammenarbeit innerhalb des Krankenhauses und darüber hinaus. In Universitätskliniken werden medizinische Innovationen entwickelt und erprobt. Die daraus resultierenden wissenschaftlichen Erkenntnisse kommen dem Patienten zugute. Die drei Universitätskliniken für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Anästhesiologie und Urologie am Klinikum Herford kooperieren eng mit in- und ausländischen Forschungseinrichtungen und Partnern, für eine erfolgreiche Wissenschaft – von der Grundlagenforschung bis zur klinischen Umsetzung.

Ein weiteres Ziel der Universitätskliniken es, Wissen und Fähigkeiten an den medizinischen Nachwuchs weiterzugeben. Hier steht die qualitativ hochwertige Ausbildung unserer Medizinstudierenden im Vordergrund, aber auch die Fort- und Weiterbildung von Ärzten ist Bestandteil des Auftrags einer Universitätsklinik.
Im Akademischen Lehrbereich des Krankenhauses stehen den angehenden Medizinern speziell eingerichtete Skills Labs zur Verfügung. Von der Narkoseeinleitung über Reanimationstrainings bis hin zum minimalinvasiven Operieren werden hier spezifische Fertigkeiten und Fähigkeiten praktisch vermittelt.

Fachbereich Chirurgie

Medizinische Versorgung, Lehre und Wissenschaft sind durch Forschungsprojekte untrennbar verknüpft: Im operativen Bereich sollen unsere Forschungsprojekte die Sicherheit des Patienten stärken, bewährte Konzepte in der Chirurgie erweitern und diversifizieren helfen und durch molekularbiologische Forschung im Verbund mit der Grundlagenforschung der RUB und anderer Universitäten den Einsatz der Chirurgie präzisieren.

Direktor

Univ.-Prof. Dr. med. Andreas Krieg

Facharzt für Chirurgie, Viszeralchirurgie, spezielle Viszeralchirurgie

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Fachbereich Anästhesiologie

Die wissenschaftlichen Schwerpunkte der Klinik sind auf die Versorgung schwerstkranker Patienten in der Intensivtherapie und die Verbesserung der perioperativen Patientensicherheit fokussiert. Seit Bestehen des universitären Standortes 2016 ist die Klinik an 10 Multicenterstudien beteiligt gewesen und hat 14 klinische Studien eigenverantwortlich konzipiert und durchgeführt. Gerade lokale Studien, die auch Patienten vor Ort zugutekommen, sind auf niederschwellige Fördermöglichkeiten angewiesen. Die Ergebnisse wurden in renommierten Journalen, in Fachbüchern und auf nationalen wie internationalen Kongressen publiziert, bis dato (Ende 2023) 60 Publikationen.
Die bisherige Förderung, u.a. durch den Förderverein, hat sich als Nukleus für die Generierung weiterer Forschungsförderung von anderen Institutionen bewährt. In 2022 wurden Mittel in Höhe von ca. 500 TEUR durch die RUB bewilligt, die in die Anschaffung größerer Geräte und den Aufbau eines interdisziplinären Forschungslabors investiert wurden. Fördermöglichkeiten bestehen auch weiterhin für die Anschaffung von Verbrauchsmaterialien, für Sachmittel und kleinere Personalkosten, z. B. eine studentische Hilfskraft oder eine statistische Beratung.

Wissenschaftliche Schwerpunkte

Je nach Ursache liegt die Sterblichkeit beatmeter Intensivpatienten mit akutem Lungenversagen bei >50%. Untersucht werden die Verteilung der Beatmungsluft in der Lunge mittels Elektroimpedanztomographie, die Auswirkungen auf die Mikrozirkulation und neue Beatmungsverfahren.

Schwerpunktmäßig sollen die Auswirkungen lebensbedrohlicher Zustände nach Trauma, bei Infektion und bei akuten Lungenversagen auf unterschiedliche Organsysteme untersucht werden. In vielen aktuellen Studien zu Sepsis, COVID-19 oder Trauma ist das Multiorganversagen bestimmend für das Outcome. Durch den Aufbau einer experimentellen Anästhesie sollen Bestimmungszeiten verkürzt und neue Marker des Organversagens entwickelt und analysiert werden, wodurch therapeutische Konsequenzen früher gezogen und Therapieerfolge schneller beurteilt werden können.

Trotz zahlreicher Verbesserungen in operativen Techniken und Behandlungsmöglichkeiten liegt aufgrund komplexer medizinischer Sachverhalte und einer alternden Bevölkerung die Mortalität nach einem operativen Eingriff bei durchschnittlich
4%. Die Forschung richtet sich auf die Identifikation von Risikofaktoren und die Umsetzung risikomindernder Strategien im klinischen Behandlungsablauf.

Direktor

Prof. Dr. med. Dietrich Henzler, FRCPC

Professor of Anesthesiology, Dalhousie University Halifax, Kanada
Facharzt für Anästhesiologie

Zusatzweiterbildung Intensivmedizin, Rettungsmedizin

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Fachbereich Urologie

Als Universitätsklinik übernehmen wir wichtige Aufgaben in der Krankenversorgung nach neuesten medizinischen Standards. In Lehre und Forschung mit Kooperationen innerhalb und außerhalb der RUB suchen wir Antworten auf die Fragen zur Zukunft unseres Faches.

Wissenschaftliche Schwerpunkte

  1. Wie werden onkologische Leitlinien umgesetzt? Hat jeder Urologe in Deutschland Zugriff auf ein Prostata-MRT zur Diagnose von Prostatakrebs? (Onlinestudie im Verbund mit dem Arbeitskreis ‚‚Bildgebende Systeme" der DGU)
  2. Orientiert sich die klinische Versorgung von Harnsteinen an den internationalen Richtlinien?
  3. Gibt es Geschlechtsunterschiede in der Versorgung von Harnsteinen?
  1. Wie verträglich sind Systemtherapien beim metastasierten Nierenzellkarzinom?
  2. Wie ist die Lebensqualität unter einer kombinierten Immun- und zielgerichteten Therapie für die Patienten?
  3. Gibt es bildgebende anatomische Parameter zur Einteilung bei Patienten mit gutartiger Vergrößerung der Prostata? (Verbundforschung mit der ALTA-Klinik Bielefeld)
  4. Gibt es eine rationale für eine operative Entfernung der Lymphknoten bei Rezidiv eines Prostatakarzinoms und positivem PSMA-Pet? (Multizentrumsstudie)
  1. Wie können Daten einer übergreifenden Biodatenbank mit klinischen Daten verbunden und zielgerichtet eingesetzt werden?
  2. Gibt es molekulare Marker zur besseren Einordnung urologischer Tumore?

Kann ein mentales Ausbildungskonzept die Lernkurve bei urologischen Eingriffen verkürzen?

Direktor

Univ.-Prof. Dr. med. Christian Meyer, FEBU, MBA

Facharzt für Urologie
Zusatzbezeichnung:
Medikamentöse Tumortherapie

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Medizin Campus OWL

Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum

In den Universitätskliniken in OWL werden jedes Jahr rund 115.000 Patienten stationär behandelt. Der klinische Teil des Medizinstudiums findet unter anderem in unserem Klinikum in Herford statt.

Medizinstudium Klinikum Herford