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Gefäßchirurgie

Aneurysma

Aortenaneurysma (Erweiterung der Hauptschlagader)

Aortenaneurysmen (Erweiterungen der Hauptschlagader) bleiben häufig unerkannt und ohne Symptome. Sie sind meist (>90%) unterhalb des Abganges der Nierenschlagadern (Bauaortenaneurysma) lokalisiert. Weitere betroffene Gefäßabschnitte können insbesondere  die Brustschlagader und die Beinschlagadern sein. Ab einer kritischen Größe können sie platzen, was eine tödliche Gefahr für betroffene Patienten darstellt.

Die Gefäßchirurgie am Klinikum Herford hat sich auf dieses komplexe Krankheitsbild spezialisiert und bietet für die Patienten ein maßgeschneidertes Behandlungskonzept an. Dies berücksichtigt die Größe des Aneurysmas, die Wachstumsgeschwindigkeit sowie Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Herz- und Lungenkrankheiten und Niereninsuffizienz.

Die meisten Menschen mit einem abdominellen Aortenaneurysma haben lange Zeit keine Beschwerden, es wird daher oft als „Zufallsbefund“ im Rahmen einer Routineuntersuchung des Bauchraums mit Ultraschall festgestellt. Ein Aneurysma wächst in der Regel langsam und wird daher oft nicht bemerkt. Viele Aneurysmen werden nicht so groß, dass sie zu platzen drohen. Andere vergrößern sich dagegen schnell. Wenn sich das Aneurysma stark ausdehnt, kann dies zu Schmerzen in der Magengegend, zu Rückenschmerzen oder Spannungen in der Brust führen. Ein weiteres Beschwerdebild, nämlich Durchblutungsstörungen der Füße und Beine, kann durch abgeschwemmte Blutgerinnsel, sogenannten Embolien, verursacht werden.

CT bei einem Aortenaneurysma

Sonografie bei einem Aortenaneurysma

Der Ultraschall (Sonographie) der Bauchhöhle stellt eine ideale Möglichkeit zur Erkennung und Verlaufskontrolle eines Aortenaneurysmas dar. Nähert sich ein Aortenaneurysma einem Durchmesser von 4,5-5cm, ist die Computertomographie mit Kontrastmittel (CTA) der nächste diagnostische Schritt. Hiermit kann eine genaue Erfassung der Ausdehnung des Aneurysmas erfolgen und somit die Notwendigkeit einer Operation geklärt werden. Sollte eine Operation nötig sein, wird diese anhand der CTA Bilder geplant.

Wird die Wand der Aorta beispielsweise durch eine Entzündung geschwächt, kann es zu einer solchen Ausdehnung kommen. Vermutet wird, dass die Entzündung sich auf Atherosklerose, also verkalkte Arterien, zurückführen lässt. Weitere Ursachen und insbesondere Risikofaktoren, welche eine Entstehung des abdominellen Aortenaneurysmas verursachen sind:

  • Hauptrisikofaktor ist das Geschlecht. Männer sind neunmal häufiger betroffen als Frauen
  • Lebensalter über 50 Jahre, wobei das Risiko mit zunehmendem Alter steigt
  • Raucher oder ehemaliger Raucher
  • Arterienverkalkung (Arteriosklerose)
  • Bluthochdruck
  • Genetische Faktoren
  • Hoher Cholesterinspiegel

Je nach Konstellation wird dann eine auf den Patienten individuell angepasste Therapie angeboten und dabei auch seine persönlichen Bedürfnisse und Ansichten soweit möglich berücksichtigt. Dabei reicht das Spektrum von der minimal-invasiven Behandlung mit einem Stent (Gefäßstütze) bis zur offenen Operation.