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Cardiolotsinnen der KKHB verbessern Versorgung kardiologischer Patienten

Das Team der Cardiolotsen: (v.l.) Jaqueline Neumann, Professor Jan Kähler,
Andrea Schoel, Stephanie Kauling, Andreas Löwen, Dr. Marc Werner

Die Kreiskliniken Herford-Bünde (KKHB) setzen mit der Implementierung der Cardiolotsen ein innovatives Konzept um, das die Betreuung und Versorgung von Patienten mit Herzkrankheiten verbessern soll. Die Maßnahme ist Teil des regionalen Projekts „LEX LOTSEN OWL“, das durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert wird.

Was sind Cardiolotsen?

Cardiolotsen begleiten Patienten mit schweren Herzkrankheiten, wie koronarer Herzerkrankungen, Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen, über einen Zeitraum von zwölf Monaten. Sie stehen den Betroffenen und deren Angehörigen in allen Versorgungsphasen als feste Ansprechpartner zur Seite. Ihre Aufgaben umfassen die Koordination der medizinischen Betreuung, die Unterstützung bei der Anpassung des Lebensstils sowie die Förderung der Therapietreue. Ziel ist es, die erneute Krankenhausaufnahme zu verhindern, die Lebensqualität der Patienten zu steigern und die sektorübergreifende Kommunikation im Gesundheitssystem zu verbessern.

Positive Ergebnisse aus Berlin als Vorbild – Einführung in OWL

Die Wirksamkeit des Cardiolotsen-Modells wurde bereits in Berlin in einem Projekt der AOK Nordost nachgewiesen. Dort konnten die Zahl der Krankenhausaufenthalte und die Verweildauer signifikant reduziert werden. Auch die Kosten im Gesundheitswesen, insbesondere im stationären Bereich, wurden nachhaltig gesenkt.

Im Rahmen von „LEX LOTSEN OWL“ wird das Cardiolotsen-Projekt nun auch an mehreren Standorten, darunter das Klinikum Herford, etabliert. Das Projekt wird von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und einem interdisziplinären Konsortium getragen. Neben der Begleitung der Patienten durch die Lotsinnen übernehmen sogenannte Lotsenbüros in der Region übergreifende Aufgaben wie die Netzwerkkoordination und die Erstellung einer Versorgungslandkarte.

Ein Projekt für die Zukunft der Regelversorgung

Die Ergebnisse dieses Pilotprojekts sollen als Grundlage für die bundesweite Überführung von Patientenlotsen in die Regelversorgung dienen. „Mit den Cardiolotsen leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der kardiologischen Versorgung in der Region und darüber hinaus“, erklären Prof. Dr. Jan Kähler, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und ärztlicher Leiter des Projekts am Klinikum Herford, und Stephanie Kauling, Leiterin des Lotsenbüros.

Diese Initiative zeigt, wie regionale Innovationsprojekte die Gesundheitsversorgung nachhaltig verbessern und als Modell für zukünftige Versorgungsstrukturen dienen können.

Für weitere Informationen über das Projekt steht das Lotsenbüro, unter der Leitung von Stephanie Kauling, gern zur Verfügung (E-Mail: stephanie.kauling@klinikum-herford.de, www.lex-lotsen-owl.de).