Operative Intensivmedizin am Klinikum Herford für Schwerpunktversorgung zertifiziert
v.l.n.r: Anja Hartwig, Pflegerische Abteilungsleitung Intensiv, Sylvain Pahmeyer, Stationsleitung OP-Intensiv, Prof. Dr. Dietrich Henzler, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensiv-, Rettungsmedzin und Schmerztherapie und Dr. Claas Eickmeyer, Oberarzt und Bereichsleitung Intensivmedizin
Bundesweit unter den Top 50 der Kliniken
Nach intensiven Vorbereitungen hat die Universitätsklinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin, Rettungsmedizin und Schmerztherapie am 30. Juni 2022 das Zertifikat Intensivmedizin mit den Schwerpunkten Neuro und Polytrauma erhalten. Mit dem Zertifikat werden besondere Leistungen und Strukturen ausgezeichnet, welche einerseits einen besonders hohen Standard der Intensivmedizin an sich, andererseits die Expertise in der Versorgung hochkomplexer Patienten in bestimmten Bereichen belegt. Das Zertifikat wird seit 2015 von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin vergeben und wurde bislang weniger als fünfzigmal erteilt.
Das modulare Zertifikat kann für die Regelversorgung und mit höheren Anforderungen für die Schwerpunktversorgung erteilt werden. Voraussetzung für die Erteilung des Zertifikats sind die Vorhaltung bestimmter Infrastruktur, aber auch die Erfahrung der Fachärzte und ein hohes Patientenaufkommen mit mehr als 1.000 Behandlungen im Jahr. Besondere Kompetenzen können als Module zusätzlich bescheinigt werden. Darüber hinaus werden Daten zu Prozess- und Ergebnisqualität erhoben. Damit sind die Anforderungen weitaus höher, als beispielsweise bei Prüfungen durch den Medizinischen Dienst (MD) der Krankenkassen oder Zertifizierungen im Rahmen der DIN ISO Norm.
Prof. Dr. med. Dietrich Henzler, Direktor der Klinik, erklärt: „Dadurch, dass die Anforderungen so hoch sein, haben erst wenige Kliniken in Deutschland die Zertifizierung geschafft“. Er sei daher besonders froh und stolz, dass sich das ganze Team der Intensivstation, Ärzte wie Pflegende, extrem engagiert und an den Prozessen mitgearbeitet habe. Man merke bereits die Effekte in den Arbeitsprozessen. „Das Zertifikat belegt in besonderer Weise unsere Anstrengungen der vergangenen Jahre, die Intensivmedizin modern und hochwertig weiterzuentwickeln. Wir hoffen dadurch natürlich, dass die verbesserten Prozesse einerseits unseren Patienten zugutekommen, andererseits die Attraktivität des Standortes für medizinisches und pflegerisches Fachpersonal noch erhöht“, fügt Prof. Henzler hinzu.
In der Operativen Intensivmedizin werden vorrangig Patienten nach schweren Operationen im Bauch- oder Brustraum, am Knochenskelett, am Urogenitaltrakt und an den großen Gefäßen
behandelt. Auch in vielen Notfällen, bei Unfällen und Schädel-Hirnverletzungen ist die Klinik an der Erstversorgung beteiligt, zumindest, solange akute Lebensgefahr besteht. Auf diese Weise wurden in den letzten zehn Jahren über 14.000 Patienten behandelt.