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Nuklearmedizin

Therapie Schilddrüsenerkrankungen (bösartig)

Therapie Schilddrüsenerkrankungen (bösartig)

Im Regelfall, nach nuklearmedizinischer Diagnostik, manchmal aber auch als Zufallsbefund bei Struma- („Kropf“-) Entfernung, wird die Diagnose „Schilddrüsenkrebs“ gestellt. Für die Patienten ist dies zunächst ein Schock, Schilddrüsenkrebs lässt sich im Regelfall aber gut behandeln.

In enger Zusammenarbeit mit den Chirurgen unseres Hauses und vielen externen Kollegen, wie zum Beispiel der Praxisklinik Minden, wird zunächst die Schilddrüse möglichst vollständig entfernt. Im Regelfall werden auch Lymphknoten im Halsbereich entfernt.

Nach erfolgter Operation und Wundheilung erfolgt bei differenziertem Schilddrüsenkrebs die Radiojodtherapie. Dabei werden eventuell noch vorhandene Schilddrüsenreste und mögliche Metastasen entfernt. Sie werden dazu eine Kapsel mit radioaktivem Jod einnehmen. Um Nebenwirkungen der Unterfunktion nach Entfernung der Schilddrüse zu minimieren, wird nach erfolgter Operation im Regelfall das Schilddrüsen-Hormon als Tablette eingenommen. Um die Jodaufnahme in die Schilddrüse zu verbessern, wird zur Vorbereitung der Radiojodtherapie ein Medikament (Thyrogen) verabreicht. Auf nahrungsbedingte Jodzufuhr (z. B. Fisch und Meeresfrüchte) sollte unbedingt verzichtet werden.

Behandlungsablauf

Die eigentliche Bestrahlungszeit der Schilddrüse ist nur relativ kurz, die Dauer des stationären Aufenthaltes dauert bei uns in der Regel 3 bis 4 Tage.

Während dieser Zeit wird durch die radioaktive Umwandlung des 131-Jods zusätzlich eine Strahlung frei, die aus Ihrem Körper austritt. Entsprechend den in Deutschland geltenden gesetzlichen Bestimmungen des Strahlenschutzes müssen Sie daher während dieser Zeit in unserer entsprechend ausgestatteten Klinik verbleiben.

Sobald der untere Strahlungsgrenzwert erreicht ist, dürfen Sie nach Hause entlassen werden. Die für den stationären Aufenthalt mitgebrachte Kleidung, Utensilien etc. können bei Entlassung unbesorgt wieder mit nach Hause genommen werden. Nach der Behandlung folgen in regelmäßigen Abständen Kontrolluntersuchungen.

Ergebnisse

Die Radiojodtherapie wird vom Patienten im Regelfall völlig problemlos vertragen, selten treten Halsschmerzen auf. Nebenwirkungen, wie sie zum Beispiel bei einer Chemotherapie oder Bestrahlung auftreten, sind unbekannt.

Der stationäre Aufenthalt dauert im Regelfall 3-4 Tage. Dabei dürfen Sie die Station und Ihr Zimmer nicht verlassen und auch keinen Besuch empfangen. Zudem ist es eine Nichtraucherstation.

Ärzte und Mitarbeiter sind besonders geschult im Umgang mit Schilddrüsenkrebs-Patienten. Zusätzlich besteht die Möglichkeit zum Kontakt mit der Abteilung für Psychoonkologie.

Die Erfolgsaussichten der kombinierten interdisziplinären Therapie sind sehr gut. Auch bei Vorliegen von Metastasen oder von Rezidiven besteht eine gute Prognose.

Mit der Jod-Bildgebung nach Therapie, der Knochenszintigraphie, der Sonographie und insbesondere auch dem PET-CT stehen alle Methoden der modernen Bildgebung zur Verfügung. Es wird zudem ein neues SPECT-CT in Betrieb genommen.