Kontakt

Allgemein- und Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie und Proktologie

HIPEC/PIPEC-Therapie

HIPEC/PIPEC-Therapie

Bei einem Tumorbefall des Bauchfells (Peritonealkarzinose) steht das noch relativ junge HIPEC-Verfahren (Hypertherme intraperitoneale Chemotherapie) zur Verfügung, das die chirurgische Entfernung des Bauchfells (Peritonektomie, zytoreduktive Chirurgie) mit einer Spülung der Bauchhöhle durch eine erwärmte Chemotherapie-Lösung kombiniert. Voraussetzung ist die richtige Auswahl des Patienten für diese aggressive Therapie in einem ungünstigen Stadium der Erkrankung. Die Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Klinikums hat sich mit der Charité in Berlin vernetzt, um eine Bestandsaufnahme und Bewertung des Befundes noch während einer OP mithilfe einer Live-Videoübertragung aus Herford nach Berlin durchzuführen und den Patienten anschließend optimal therapieren zu können. Während der Operation des Patienten im Klinikum Herford werden die Experten der Charité per Videokamera über eine sichere Datenleitung quasi „in den Bauch des Patienten“ zugeschaltet. Gemeinsam wird beschlossen, ob sich der Befund für eine HIPEC/PIPEC eignet, der Vorschlag wird anschließend mit dem Patienten besprochen. Er entscheidet, ob er die Therapieoption in Berlin annehmen möchte. Für nur 15% der untersuchten Patienten ist dieses Verfahren möglich, bietet dann aber einen deutlichen prognostischen Vorteil. Für die anderen Patienten kann die weitere Chemotherapie oder eine intraperitoneale Antikörperbehandlung während der laufenden Operation im Klinikum Herford resultieren. Die Kompetenz-Vernetzung bietet für Patienten und die beteiligten Kliniken Vorteile. Sie ist bisher einmalig in Deutschland.