Akupunktur und geburtsvorbereitende Akupunktur nach Römer in der Geburtshilfe
Liebe Eltern,
Sie stehen wohl vor dem bedeutendsten Wunder: Sie erwarten ein Kind. Wir Hebammen und Ärzte verstehen es als unsere Aufgabe, Sie auf eine möglichst sichere aber auch sanfte Weise in dieser Zeit zu begleiten. Die Möglichkeit der Akupunktur bietet eine hervorragende Ergänzung zur Geburtsmedizin.
Was ist Akupunktur?
Akupunktur ist ein Teil der Chinesischen Medizin (TCM) und gibt es seit über 6000 Jahren! Mit Einstechen von sehr feinen Nadeln in den Akupunkturpunkten entlang der Meridianen (Lebensenergiebahnen), wird gehemmte und gestaute Energie (Qi) wieder zum Fließen gebracht. Eine Akupunktur kann sowohl beruhigend, wie auch anregend wirken. Behandelbar ist nur Gestörtes (z. B. stressbedingte vorzeitige Wehen), nicht aber Zerstörtes (z. B. Diabetes).
Was ist geburtsvorbereitende Akupunktur?
In einer Studie der Universitätsfrauenklinik Mannheim von Dr. Ansgar Römer, konnte eine Verkürzung der Geburtsdauer von etwa 2 Stunden durch geburtsvorbereitende Akupunktur nachgewiesen werden. An 4 Terminen, mit einer Dauer von 20 bis 30 Minten, kann ab der 36. SSW kann eine verbesserte Reifung des Muttermundes und eine verbesserte Wehentätigkeit unter der Geburt erreicht werden.
Was kann in der Schwangerschaft noch behandelt werden?
Akupunktur ist möglich bei Schlafstörungen, verstärkter Übelkeit und Sodbrennen sowie bei Kopf- und Rückenschmerz (z. B. Ischias-Beschwerden).
Bei einer bestehenden Beckenendlage hat sich die Moxibustion bewährt. Dabei wird zwischen der 32. und 36. SSW in 4 Sitzungen mit einem Abstand von 2 Tagen mit einer brennenden Beifußzigarre ein bestimmter Punkt am kleinen Zeh erwärmt und das Qi angeregt.
Gibt es Nebenwirkungen?
Die Behandlung kann als unangenehm empfunden werden, da ein elektrisierendes oder druckschmerzhaftes Gefühl auftreten kann, das aber nach einigen Minuten verschwindet. In seltenen Fällen kommt es zu einem kurzfristigen Blutdruckabfall. Möglicherweise treten in den ersten 24 Stunden nach der Akupunktur verstärkte Kindsbewegungen auf. Ihre Hebamme wird das in einem persönlichen Aufklärungsgespräch mit Ihnen besprechen.
Gibt es Gegenanzeigen?
Die Akupunktur darf nicht angewendet werden bei:
- IVF
- Plazenta Praevia
- Blutungen
- Gerinnungsstörungen
Wer führt die Akupunktur durch?
Nur speziell ausgebildete Hebammen führen die Akupunktur an bestimmten Terminen durch.
Wo melde ich mich an?
Sie dürfen sich gerne im Kreißsaal unter der Telefonnummer 05221 94 27 12 einen Termin geben lassen.
Wir freuen uns auf Sie!
Ihre Hebammen des Mutter-Kind Zentrums im Klinikum Herford