Lungenkrebs
Die Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs (i. a. W. Lungenkarzinom oder Bronchialkarzinom) werden bei uns immer mit einem individuell abgestimmten Therapiekonzept behandelt. Hierbei stützt sich die Behandlung vor allem auf die Tumorstadien, die sich aus der Größe und Beziehung zu Nachbarorganen, sowie Beteiligung von lokalen oder entfernten Lymphknoten ergeben.
Bei uns wird Lungenkrebs im Frühstadium immer in minimal-invasiver Technik operiert, sofern die Eingriffe medizinisch bzw. onkologisch sinnvoll und operationstechnisch möglich sind. Hierfür kommt die VATS Lobektomie (Entfernung eines Lungenlappens in Video-assistierter thorakoskopischer Technik) als ein modernes Operationsverfahren routinemäßig zum Einsatz. Außerdem werden die innovativen Operationstechniken wie zum Beispiel Roboter-assistierte Chirurgie mit dem DaVinci-System jetzt bei uns etabliert. Als unsere besondere Kompetenz wird die minimal-invasive Segmentresektion (Entfernung eines oder mehrerer Lungensegmente) als gewebesparende Operation für kleineren Lungenkrebs bevorzugt angeboten. Sie ist eine sehr anspruchsvolle Operation, die im Vergleich zur Lobektomie (Entfernung eines Lungenlappens) einerseits gleichwertige onkologische Effizienz erreicht, andererseits aber wesentlich mehr gesundes Lungengewebe erhalten kann. Ihre Vorteile sind besonders wichtig für ältere Patientinnen und Patienten, oder Patientinnen und Patienten mit eingeschränkter Lungenfunktion.
Für die Behandlung des Lungenkrebses in fortgeschrittenen Stadien verfügen wir über besondere Expertise in den erweiterten Lungenresektionen, auch in Kombination mit anderen Therapieansätzen. In sehr komplexen Fällen werden die Maßnahmen zur Herz- und Lungenunterstützung wie zum Beispiel die Herz-Lungen-Maschine (HLM) und extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) bei den Eingriffen eingesetzt. Somit streben wir immer nach einer vollständigen operativen Entfernung der Tumore, auch wenn diese manchmal aussichtslos erscheint.
Zu der individualisierten Behandlung des Lungenkrebses gehören auch die präzise Risikoabschätzung vor der Lungenresektion und sorgfältige Indikationsstellung, welche für die gebrechlichen Patientinnen und Patienten sowie für die mit eingeschränkter Lungenfunktion besonders wichtig ist. Für uns ist es wichtig, dass den operablen Patientinnen und Patienten nicht durch Fehleinschätzung von einer potenziell krebsheilenden Lungenresektion abgeraten wird. Zugleich sollen aber diejenigen, bei denen das Komplikationsrisiko für eine Lungenoperation inakzeptabel hoch ist, zügig nicht-chirurgische Therapie erhalten.
Außerdem werden die persönlichen Präferenzen und Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten bei der Entscheidungsfindung besonders berücksichtigt. Für uns ist die aktive Beteiligung der Patientinnen und Patienten an der Bestimmung der Therapiemaßnahmen sehr wichtig.
Darüber hinaus ermöglichen wir als ein Teil des nationalen Netzwerks Genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs unseren Patientinnen und Patienten zusätzliche umfangreiche Tumordiagnostik und bieten weitere interdisziplinäre Beratung mit ausgewiesenen Spezialisten des Netzwerks an, um einen maximalen Therapieerfolg zu erzielen.