Klinikportrait
Das Leistungsspektrum umfasst neben der Therapie maligner Tumore auch die Behandlung spezieller gutartiger Erkrankungen.
Seit März 2013 ist unser neuer Truebeam - Linearbeschleuniger in Betrieb. Dieser Beschleuniger verfügt über die neuesten technischen Möglichkeiten in der Strahlentherapie, wie intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT), Rapid Arc Technik, bildgeführte Strahlentherapie (IGRT) Atemgating, online-Verifikationstechnik zur Feldkontrolle und die Möglichkeit zur Erstellung von Cone-beam-CT-Aufnahmen. Für die Lösung der Anforderung einer optimalen und individuellen Strahlenbehandlung unserer Patienten steht außerdem ein modernes Computersystem zur dreidimensionalen Bestrahlungsplanung zur Verfügung.
Die Behandlungsmodalitäten in der Strahlentherapie haben sich in den vergangenen Jahren enorm erweitert. Ziel der Strahlentherapie ist es, das Tumorgewebe unter weitgehender Schonung des umgebenden, gesunden Gewebes möglichst vollständig zu zerstören. Damit sich das gesunde Gewebe wieder erholen kann, wird die erforderliche Dosis in kleinen Fraktionen appliziert. Je nach Tumorart dauert eine Bestrahlungsserie daher zwei bis acht Wochen.
Durch schonende Operationstechniken, individuelle Bestrahlungsplanung und durch eine hoch konformale Strahlenbehandlung, oft kombiniert mit hochwirksamen Chemotherapeutika, haben sich die Heilungschancen der Tumorerkrankungen deutlich verbessert, ohne die Nebenwirkungsrate zu erhöhen. Häufig können durch eine vorgeschaltete Radiochemotherapie radikale Operationen vermieden werden und somit die Organfunktionen erhalten bleiben (z. B. Kehlkopf oder Schließmuskel). Durch eine simultane Radio-Chemotherapie ist es möglich, Tumorerkrankungen wie Analkarzinom, Zervixkarzinom, Speiseröhrenkrebs, Bronchialkarzinom oder Tumore im Halsbereich komplett zu heilen. Eine deutliche Verbesserung der Heilungschancen wird durch eine postoperative Strahlenbehandlung, beispielsweise beim Mammakarzinom oder beim Harnblasenkarzinom, erzielt.
Seit September 2012 verfügt die Klinik über ein Afterloading-Gerät der neuesten Generation. Das Gerät ermöglicht Kontaktbestrahlungen in Köperhöhlen, Hohlorganen (intrakavitär) und im Gewebe (interstitiell) im Nachladeverfahren (Afterloading) mit hoher Dosisrate. Dadurch verringert sich häufig die Gesamtbehandlungszeit. Auch bereits vorbestrahlte Patienten können so beim Wiederauftreten eines Tumors häufig erneut behandelt werden.
Wandtattoo
Durch die enge Zusammenarbeit des Teams der Strahlentherapie – bestehend aus Strahlentherapeuten, Medizinphysikexperten und medizinisch-technischen Radiologie Assistentinnen (MTRA) – mit anderen Fachkliniken des Hauses, mit den niedergelassenen Fach- und Hausärzten, den onkologischen Praxen der Umgebung sowie mit anderen Krankenhäusern wird eine optimale Behandlung unserer Patienten gewährleistet.
Die strahlentherapeutische Behandlung erfolgt, je nach Erkrankungsbild, ambulant oder stationär. Der Klinik für Strahlentherapie ist eine Bettenstation angegliedert.
In regelmäßigen Tumorkonferenzen mit den Kollegen der anderen Fachrichtungen werden individuelle Therapiekonzepte erstellt.
Die Indikationsstellung und die Therapie in unserer Klinik richtet sich nach den Leitlinien der verschiedenen Fachgesellschaften (DEGRO, AWMF, DKG).
Anhand der Untersuchungsergebnisse der Histologie und der Bildgebung wird in einem ausführlichen Gespräch die Patientin oder der Patient über die notwendigen Behandlungsschritte aufgeklärt und über die möglichen akuten und späten Nebenwirkungen informiert. Diese intensiven Aufklärungsgespräche nehmen dem Patienten einen Teil der Ängste vor einer strahlentherapeutischen Behandlung. Falls der Patient es wünscht, besteht in unserem Haus die Möglichkeit einer psychoonkologischen Mitbetreuung, sowohl des Patienten als auch seiner Familie.
Die genaueste Lokalisierung des Tumors erfolgt mit modernsten Großgeräten, wie PET-CT und MRT. Zur Festlegung des Bestrahlungsvolumens wird ein CT in Bestrahlungsposition durchgeführt. Danach werden Zielvolumen und Risikoorgane im CT konturiert und ein individueller optimaler Bestrahlungsplan von den Medizinphysikexperten erstellt. Zur Anwendung kommt das 3D-Bestrahlungsplanungssystem Eclipse.
Die Überprüfung des Bestrahlungsplans und die exakte Feldmarkierung auf dem Patienten erfolgt mittels Lasersystem und modernster Bildgebung am Linearbeschleuniger (On Board Imaging). Jedes Bestrahlungsfeld wird mittels einer Röntgenaufnahme oder Cone beam CT dokumentiert und beurteilt. Zur exakten Positionierung der Patienten bei der Bestrahlung stehen eine Vielzahl von Lagerungshilfen zur Verfügung: Vakuumkissen, Thermoplastische Masken für den Kopf-Hals-Bereich, Mammaboard, „Combi-Fix“ zur reproduzierbaren Fixierung der Knie und Füße bei der Strahlenbehandlung im Beckenbereich, ein Bauchbrett (belly-board) zur Dünndarmschonung.
Die Strahlenbehandlung erfolgt am modernen Linearbeschleuniger mit mehreren Photonen- und Elektronenenergien sowie Multileafkollimator (120 Lamellen) zur individuellen Feldformung. Für den Ablauf und die Dokumentation der Behandlung steht ein eigenes Onkologie-Informations-System (OIS) zur Verfügung. Die elektronische Patientenakte befindet sich derzeit im Aufbau.
Während der gesamten Behandlungszeit füht sich unser professionelles Ärzte- und MTRA-Team für Sie zuständig und ist jederzeit bei Fragen oder Nebenwirkungen ansprechbar.