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Schultüten zum Start: Kreiskliniken Herford-Bünde bieten Servicekräften langfristige Berufsperspektive

20 langjährige Mitarbeiter*innen der Kreiskliniken Herford-Bünde starteten ihre Ausbildung zur Pflegefachassistenz an den Schulen für Pflegeberufe Herford/Lippe.

20 Auszubildende starteten am 2. September ihre Ausbildung zur Pflegefachassistenz an den Schulen für Pflegeberufe Herford/Lippe (SPHL).

Wie zum Schulbeginn üblich, gab es Schultüten mit verschiedenen Utensilien für einen gelungenen Ausbildungsstart. Das Besondere daran? Sie alle sind bereits langjährige Mitarbeiter*innen der Kreiskliniken Herford-Bünde (KKHB) am Standort Klinikum Herford und unterstützen dort die Stationen als Servicekräfte. Durch die Ausbildung soll ihnen nun eine langfristige berufliche Zukunft mit fachlicher Qualifikation ermöglicht werden.

Servicekräfte sind ein wichtiger Bestandteil der Pflegebranche. Als ungelernte Kraft unterstützen sie hilfsbedürftige Menschen in Krankenhäusern, Senioreneinrichtungen oder bei ambulanten Pflegediensten. Das bedeutet, sie helfen zum Beispiel bei der Essensverteilung oder assistieren dem Pflegefachpersonal. Der Unterschied zu qualifizierten Pflegefachassistenzen besteht in der einjährigen Ausbildung. Diese verfügen dadurch über mehr pflegerisches Wissen und dürfen beispielsweise bei medizinisch-diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen mitwirken oder Pflegebedürftige im Alltag bei der Körperpflege, Mobilität und Ernährung unterstützen.

Die einjährige Ausbildung zur Pflegefachassistenz teilt sich in 700 Theorie- und 950 Praxisstunden auf und bietet den idealen Einstieg in die Welt der qualifizierten Gesundheitsberufe. „Uns allen liegt es sehr am Herzen, unsere Mitarbeiter*innen vollumfänglich bei ihrem Werdegang zu unterstützen. Deswegen haben alle Beteiligten sehr eng zusammengearbeitet und diesen besonderen Pflegefachassistenzkurs zeitnah zu starten“, erläutert Anna Nehrke, Pflegedirektorin der KKHB am Klinikum Herford. Tobias Bach, Schulleiter der SPHL, ergänzt: „Wir verfügen über eine langjährige Erfahrung in der Ausbildung von Pflegeberufen und kennen die Bedürfnisse unserer Auszubildenden. Diese Erfahrungen möchten wir auch in die Weiterqualifikation der Mitarbeitenden der Kreiskliniken einbringen und sie bestmöglich fördern. Deshalb freuen wir uns, dieses neue Konzept begleiten zu dürfen.“ Als Ausdruck der Unterstützung gab es von der Pflegedirektion des Klinikums
zum ersten Schultag Schultüten für die Auszubildenden, gefüllt mit allem, was sie für einen gelungenen Ausbildungsstart brauchen: Blöcke, Stifte und ein bisschen „Nervennahrung“ in Form von Süßigkeiten.

Geboren wurde die Idee zu einer Ausbildung für interne Servicekräfte nach Anregung von Mitarbeiter*innen: „Viele von ihnen spielten schon lange mit dem Gedanken eine Pflegeausbildung zu machen. Sie waren jedoch teils schon Jahrzehnte auf ihren Stationen im Einsatz und nicht im üblichen Alter für eine Ausbildung“, erklärt Anna Nehrke. Der jetzige Pflegefachassistenzkurs besteht nur aus langjährigen Mitarbeitenden des Klinikums in Herford. Sie alle haben die gleichen Startvoraussetzungen und können so gemeinsam an der Ausbildung wachsen und sich gegenseitig unterstützen. Das Ziel ist es, dass sich alle Mitarbeitenden während der Ausbildung wohl fühlen und keine Angst davor haben. Deswegen gibt es neben den Lehrkräften der SPHL, die Auszubildenden vor allem in der Theorie unterstützen, auch Lerninseln innerhalb des Klinikums. Hier haben die Auszubildenen jederzeit die Möglichkeit, der Pflegedirektion oder den Praxisanleitenden Fragen zur Praxis zu stellen und um Hilfe zu bitten.

Das interdisziplinäre Pilotprojekt ist das Werk mehrerer Beteiligter: Pflegedirektion Anna Nehrke, Gleichstellungsbeauftragte Kerstin Falk und Personalratsvorsitzender Thomas Bischoff – allesamt Mitarbeitende der Kreiskliniken Herford-Bünde – sowie Schulleiter und Geschäftsführer Tobias Bach der Schulen für Pflegeberufe Herford/Lippe. Im November 2024 geht ein zweiter Ausbildungskurs mit an den Start – dieses Mal auch mit Mitarbeitenden aus dem Lukas-Krankenhaus Bünde, dem zweiten Krankenhausstandort der KKHB. Und wer sich nach der Ausbildung zur Pflegefachassistenz noch weiterqualifizieren möchten, erhält danach die Möglichkeit eine dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft anzutreten. „Einige der Kollegin*innen sind schon seit Jahrzehnten bei uns tätig, wir möchten niemanden von ihnen auf unseren Stationen missen. Wir brauchen im Klinikalltag engagiertes Personal und wir freuen uns, dass alle gestarteten Auszubildenden ihre Zukunft bei den Kreiskliniken Herford-Bünde sehen und uns zukünftig als Fachkräfte unterstützen“, sagt Thomas Bischoff.

Text und Foto: Yvonne Berthiot

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