Das Projekt LEX LOTSEN OWL: Integration von Patientenlots:innen in die Regelversorgung
In einer schwierigen Erkrankungssituation, etwa nach einem Schlaganfall oder Herzinfarkt, fällt der Übergang nach Hause vielen Patient:innen schwer. Vieles muss organisiert, beantragt und geregelt werden. Das Projekt LEX LOTSEN OWL der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, gestartet im Januar 2024, testet zusammen mit Krankenkassen und Gesundheitsinstitutionen die Integration von Patientenlots:innen in die Regelversorgung. Patientenlots:innen unterstützen Patient:innen mit komplexen Erkrankungen, koordinieren die Versorgung und helfen, den Alltag selbstständig zu bewältigen.
Zielsetzung des Projekts LEX LOTSEN OWL: Praktikable Modelle für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung und strukturierte Nachsorge durch Lots:innen
Im Rahmen des Projekts treten Schlaganfall-Lots:innen und Cardiolots:innen bereits in der Klinik in Kontakt mit den Patient:innen und begleiten sie bis zu einem Jahr. Patientenlots:innen, die auf verschiedene Erkrankungen spezialisiert sind, haben sich in über 50 Modellprojekten bundesweit als hilfreich erwiesen, sodass die Einführung in das Gesundheitssystem geplant wird.
Das Projekt LEX LOTSEN OWL soll praktikable Modelle entwickeln, wie Patient:innenlotsen regional gesteuert und koordiniert werden können. Die Erfahrungen des Projektes sollen in eine Gesetzgebung einfließen.
Das Projekt wird durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit sieben Millionen Euro gefördert und läuft bis Dezember 2026. Es dient als Modell für eine zukunftsorientierte, bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung.
Cardiolots:innen: Frühe Begleitung und Unterstützung
Im Rahmen des Projekts LEX LOTSEN OWL werden ab dem 1. Mai 2025 auch Cardiolots:innen in die Regelversorgung integriert. Am Standort Klinikum Herford unterstützen Jacqueline Neumann und Andrea Schoel als Cardiolots:innen unter der ärztlichen Leitung von Prof. Dr. Jan Kähler in der Klinik für Kardiologie Patient:innen mit kardiologischen Erkrankungen. Die Cardiolots:innen begleiten die Patient:innen durch die komplexe Versorgung, koordinieren notwendige Behandlungsschritte und tragen so zur Erleichterung des Alltags bei. Ziel ist es, die Versorgung von kardiologisch erkrankten Patient:innen nachhaltig zu verbessern und das Modell langfristig in die Gesundheitsversorgung zu integrieren.
Cardiolots:innen wurden durch die AOK Nordost und die Vivantes Kliniken bereits erfolgreich in Berlin erprobt. Im Rahmen des neuen Projekts LEX LOTSEN OWL wird das vielversprechende Modell nach Ostwestfalen-Lippe gebracht. Es wird ausprobiert, wie Schlaganfall-Lotsinnen und Cardiolotsinnen gut zusammenarbeiten können. Die Cardiolotsinnen arbeiten an insgesamt drei Standorten in Ostwestfalen-Lippe.
Sechs Lotsenbüros in OWL: Zentrale Anlaufstellen für Patientenlots:innen und wissenschaftliche Datensammlung
In OWL wurden sechs „Lotsenbüros“ eingerichtet, die als zentrale Servicestellen für die Lots:innen, Kooperationspartner:innen, aber auch Patient:innen und Angehörige dienen. Im Kreis Herford befindet sich das Lotsenbüro an den Kreiskliniken Herford-Bünde. Stephanie Kauling ist die Ansprechpartnerin für das Projekt LEX LOTSEN OWL im Kreis Herford. Sie übernimmt die regionale, indikationsübergreifende Koordination und Steuerung der Lots:innen sowie des Projekts in der Region. Darüber hinaus ist sie verantwortlich für das Monitoring der Fallzahlen, das Controlling und die umfassende Steuerung des Projekts.
Lotsenbüro Kreis Herford
Stephanie Kauling
Ansprechpartnerin für das Projekt LEX LOTSEN OWL für den Kreis Herford
Koordination und Steuerung der Lots:innen
Monitoring der Fallzahlen
Controlling und Projektsteuerung
05221 94 28 06