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Ein besonderes Ja auf der Palliativstation: Gerhard Scheer heiratet seine Lebensgefährtin in der Kapelle des Klinikums

Eine Hochzeit unter außergewöhnlichen Umständen: Der 75-jährige Gerhard Scheer, Patient der Palliativstation im Klinikum Herford der Kreiskliniken Herford-Bünde, hat am vergangenen Freitag seine langjährige Lebensgefährtin Maria Leonowski kirchlich geheiratet. Für das Paar war es ein zutiefst bewegender Moment – und ein Herzenswunsch, den sie gemeinsam mit der Unterstützung des Klinikteams verwirklichen konnten.

Ein Wunsch geht in Erfüllung

Seit Juli 2023 lebt Gerhard Scheer mit der Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Trotz Operationen und Chemotherapie hat sich die Krankheit weiter ausgebreitet. Mitte Juli kehrte er nach einer kurzen Zeit zuhause zurück auf die Palliativstation des Klinikums. Hier entstand gemeinsam mit seiner Partnerin der Wunsch, sich vor Gott das Ja-Wort zu geben. Innerhalb von 48 Stunden wurde die kirchliche Trauung in der Kapelle des Klinikums vorbereitet – mit Blumenschmuck, Familie, Freunden und den vertrauten Mitarbeitenden des Klinikums an seiner Seite.

Ein Moment voller Glück und Glauben

Für Gerhard Scheer war die Hochzeit ein besonderer Augenblick: „Es ist unglaublich schön, dass wir hier im Klinikum heiraten konnten. Ich bin froh, meinen Weg zu Gott gefunden zu haben – und es ist mir wichtig, unter seinem Segen zu stehen.“ Auch Maria Leonowski spricht von einem großen Glücksgefühl: „Wir fühlen uns jetzt noch enger verbunden. Das Eheversprechen und der Austausch der Ringe waren für uns die emotionalsten Momente. Es war ein Segen, dass wir diese Trauung erleben durften.“

Dankbarkeit und ein bewegtes Leben

Das Paar betont die besondere Atmosphäre auf der Palliativstation. „Wir haben uns nie allein gefühlt. Alle hier nehmen sich Zeit, haben Feingefühl und erfüllen einem jeden Wunsch. Das ist nicht selbstverständlich und bedeutet uns sehr viel“, sagt Maria Leonowski.

Neben seiner persönlichen Geschichte blickt der 75-Jährige auch auf ein bewegtes Leben zurück. Als Unternehmer und Pionier im Fernbusverkehr machte er über Jahrzehnte vielen Ostpreußen und Oberschlesiern die Rückkehr in ihre alte Heimat möglich. Seine Busreisen waren mehr als reine Fahrten, sie bedeuteten emotionale Heimkehr, Begegnung und Brückenbau zwischen Menschen.

Mit der Trauung erfüllte sich für Gerhard Scheer und Maria Leonowski ein Herzenswunsch. Es war ein bewegender Moment, der zeigt, dass selbst in schwierigen Zeiten Liebe und Nähe Halt geben können. Für einen Mann, der so viele Wege bereitet hat, beginnt nun eine Reise, die er nicht geplant hat und die er aber nicht allein antreten muss.